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Erholung in den Schwellenländern angesichts zunehmender Normalisierung

16 Oktober 2020

 

Die Schwellenländer befinden sich trotz jeweils unterschiedlicher Auswirkungen der COVID-19-Krise in einem Prozess der wirtschaftlichen Erholung. Niedrige Zinssätze und höhere fiskalische Ausgaben haben zu einer beträchtlichen Erholung geführt, aber zu welchem Preis? Wir bemühen uns, inmitten der Marktspekulationen und Volatilität aufgrund anhaltender makroökonomischer Ereignisse die wirklich außergewöhnlichen, vom strukturellen Wachstum profitierenden Unternehmen zu identifizieren. Ferner lohnt es sich darauf hinzuweisen, dass infolge der Risikoscheu Schwellenländer-Aktien mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung unverhältnismäßig stark abgestraft wurden. Mit zunehmender Normalisierung der Märkte ist es unseres Erachtens nicht abwegig, bei diesen kleineren Aktien von einer relativen Outperformance auszugehen. Da es sich hier um eine „tatsächlich“ über die gesamte Marktkapitalisierungsspanne hinweg investierende Strategie handelt, können derartige Stimmungsänderungen die relative Performance des Portfolios erheblich beeinflussen.

Im weiteren Verlauf des dritten Quartals erholten sich die Volkswirtschaften der Schwellenländer ungebrochen. Gelockerte Vorschriften in Bezug auf das Virus und eine entgegenkommende Regierungspolitik waren dem Wachstum der Schwellenländer zuträglich. In der Tat boten die Regierungen von Schwellenländern weltweit weiterhin fiskalpolitische Anreize, darunter eine Lockerung der Finanzpolitik und Kreditgarantien. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass die Zentralbanken der maßgeblichen Schwellenländer an ihrem Versprechen einer bis weit in das Jahr 2021 expansiven Geldpolitik festhalten werden.

Insbesondere China ist für eine wirtschaftliche Erholung im dritten Quartal gut positioniert und prescht mit einem Plus bei den Investitionen, der Industrieproduktion und im Dienstleistungssektor unaufhaltsam voran. Obschon das Land als erstes vom Virus betroffen war, ergriff es rechtzeitig und auf entschiedene Weise Maßnahmen, um dessen Ausbreitung einzudämmen und zu überwachen, indem weitreichende Tests, eine sorgfältige Kontaktnachverfolgung und laufende Kontrollen umgesetzt wurden. Letztlich profitierte die Wirtschaft Chinas davon, dass sie weniger stark von Sektoren und Branchen abhängt, die von COVID-19 besonders betroffen sind, etwa internationale Reisen und Tourismus, und dafür eher auf Exporten fußt, die in erster Linie mit den beträchtlichen internationalen Marktanteilen des Landes in Sektoren wie Gesundheit und Technologie zusammenhängen. China steht wirtschaftlich besser da als viele andere Schwellen- und Industrieländer, und das, obschon die Konjunkturanreize dort insgesamt verhalten ausfielen.

In der übrigen Region der asiatischen Schwellenländer (ohne China) lässt sich ebenfalls eine Erholung feststellen. Allerdings hat sich COVID-19 in der Region jeweils sehr unterschiedlich ausgewirkt. Die Maßnahmen zur Kontrolle des Virus sind mittlerweile zum größten Teil aufgehoben worden. In einigen Ländern bleibt die Situation jedoch problematisch. So steigen die COVID-19-Infektionsraten in India, Indonesien und auf den Philippinen weiter an. Die Binnenwirtschaft und der regionale Handel konnten sich im Quartal erholen. Dagegen blieb die Aktivität im Dienstleistungssektor deutlich unter den gewöhnlich zu verzeichnenden Niveaus.

Einige Länder in Lateinamerika tun sich schwer damit, das Virus unter Kontrolle zu halten, und verfügen leider über weniger „Handlungsspielraum“, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Ausblick für Schwellenländer-Aktien: Ein starkes Jahresende 2020

Ganz offensichtlich befinden wir uns in außergewöhnlichen Zeiten. Wir erwarten eine schwierige erste Hälfte des 4. Quartals 2020, was in erster Linie auf die Unsicherheit in Bezug auf den Nachrichtenfluss rund um einen Impfstoff, die bevorstehenden US-Wahlen und eine etwas negative Anlegerstimmung gegenüber den Schwellenländern zurückzuführen ist. Allerdings gehen wir von einem stärkeren Jahresausklang und einem optimistischeren Ausblick für das nächste Jahr aus, sobald Impfstoffe zur Verfügung stehen, die US-Wahlen vorüber sind und die Anleger wieder mehr Vertrauen in die Aussichten für die Märkte der Schwellenländer haben. Ein wichtiger Faktor für unseren Ausblick auf das Jahresende 2020 und darüber hinaus ist, dass wir uns eine weltweite Wachstumserholung erhoffen, die durch die rechtzeitige Einführung eines Impfstoffs gegen COVID-19 und seine geplante Verteilung unterstützt werden könnte.

Die Folgen der globalen Pandemie in Verbindung mit einer wahrhaft beispiellosen Unterstützung durch die Geld- und Fiskalpolitik werden uns noch etliche Jahre begleiten. Die Schwellenländer haben sich in einem risikoreichen Umfeld traditionell unterdurchschnittlich entwickelt. Im Allgemeinen sind wir allerdings der Meinung, dass sich die Anlageklasse nicht so schlecht geschlagen hat wie vielleicht weithin erwartet. Ein großer Teil des negativen Ergebnisses in der ersten Phase der Pandemie wurde durch die ungewöhnliche Stärke des US-Dollars verursacht, die durch eine weltweite „Dollar-Knappheit“ ausgelöst wurde. Aggressive Maßnahmen der Zentralbank haben die Situation „normalisiert“, und wir hegen bezogen auf die kommenden Quartale weiterhin eine begründete Hoffnung auf Stabilität oder vielleicht sogar auf eine Abschwächung des US-Dollars. Auch wenn es auf kurze Sicht vielleicht keine Rolle spielt, sind wir der Meinung, dass die Schwellenländer-Währungen günstig sind, insbesondere gegenüber dem US-Dollar. 

Anlagen in den Schwellenländern sollten langfristig erfolgen.

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