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Innovation stärkt den Wettbewerbsvorsprung der Arzneimittelhersteller

13 August 2020

 

Der Morningstar® Wide Moat Focus IndexSM (der „Index“) war in der Vergangenheit gegenüber dem S&P 500 Index im Gesundheitssektor oftmals übergewichtet. Häufig wurde dann zu einer Untergewichtung übergegangen, sobald der Sektor auf Basis der vierteljährlichen Indexüberprüfung weniger attraktiv bewertet schien. Durch die Überprüfung sollen Gelegenheiten für eine Allokation in unterbewerteten Wide-Moat-Aktien, also Aktien mit einem hohen langfristigen Wettbewerbsvorsprung, identifiziert werden. In den letzten Jahren gab es jedoch eine anhaltende Übergewichtung von Gesundheitsaktien, die von moderat bis ausgeprägt reichte. Ende Juli belief sich die Übergewichtung des Gesundheitssektors im Index auf rund 4%. Zu Beginn des Jahres erreichte sie jedoch bis zu 10% und war Anfang 2018 sogar noch höher. Zum großen Teil ergibt sich die Übergewichtung aus Pharma- und Biotechnologiewerten.

Karen Andersen, Strategin von Morningstar im Gesundheitswesen, und der Direktor des Aktienresearch im Gesundheitswesen, Damien Conover, veröffentlichten in der letzten Woche den Bericht „Innovation Supports Growth at Big Pharma/Big Biotech Companies“ (Innovation unterstützt Wachstum von großen Pharma-/Biotechnologieunternehmen), der viele kürzlich oder derzeit im Index enthaltene Unternehmen behandelt.

Patente und Produktpipelines 

Arzneimittelhersteller profitieren in der Regel von immateriellen Vermögenswerten, aus denen sich ein Economic Moat durch geistige Eigentumsrechte ergibt. Sie können jedoch auch von Innovationsinvestitionen profitieren. Vielen dieser Unternehmen kommen langfristige Patente auf bestehende Arzneimittel zugute. Doch auch ihre Forschungs- und Entwicklungsbemühungen zur Markteinführung neuer Medikamente können den Margendruck bei bestehenden Arzneimitteln verringern, der entsteht, wenn Patente ablaufen und generische Fassungen dieser Medikamente auf den Markt kommen. 

„Innovation ist der wichtigste Baustein des starken Economic Moat in der Arzneimittel- und Biotechnologiebranche. Sie unterstützt die Preismacht bei Medikamenten und den Verlauf der Markteinführungen. Nach dem Ablauf von Patenten geben die Medikamentenumsätze aber beträchtlich nach, weshalb ein kontinuierlicher Nachschub an neuen Arzneien notwendig ist, damit der Economic Moat der Branche erhalten bleibt“, schreiben Conover und Andersen. 

Zusätzlich erläutern sie, dass die Produktpipelines von Arzneimittelherstellern mit hohem Wettbewerbsvorsprung darauf ausgelegt sind, ein jährliches Umsatzwachstum von 5% zu unterstützen. Dies hilft, anstehende Patentverluste auszugleichen und den Wettbewerbsvorsprung der Unternehmen zu untermauern.

Moat-Aktien im Pharmabereich mit starken Pipelines und attraktiver Bewertung

Research von Morningstar-Analysten

Merck & Co. (MRK)
Kurs/Fair Value: 0,80

Trotz der neuen Konkurrenz unterstützen Mercks Onkologieportfolio (allen voran Keytruda) und die Diversifikation mit leistungsfähigen Unternehmenseinheiten für Impfung und Tiergesundheit ein starkes langfristiges Wachstumspotenzial.

Mercks Geschäft erhält Auftrieb durch Patente, Größenvorteile und ein leistungsstarkes Fundament an geistigen Eigentumsrechten, weshalb die Gesellschaft gut von Mitbewerbern abgeschirmt bleibt. Die Grundlage des breiten Wettbewerbsvorsprung von Merck ist sein Patentschutz. Er sollte die Konkurrenz weiter in Schach halten, während das Unternehmen an der Vorstellung seiner neuen Arzneimittelgeneration arbeitet. Darüber hinaus unterstützt der gewaltige Cashflow der Gesellschaft einen leistungsfähigen Vertrieb, der nicht nur die gegenwärtig angebotenen Produkte verkauft, sondern aufstrebende Arzneimittelhersteller auch davon abhält, konkurrierende Produkte auf den Markt zu bringen. Dank des Cashflows kann sich Merck als eines von nur wenigen Unternehmen auch leisten, einen Forschungs- und Entwicklungsaufwand von rund USD 800 Mio. aufzubringen, der im Durchschnitt für die Markteinführung eines neuen Medikaments benötigt wird.

Bristol-Myers Squibb Co. (BMY)
Kurs/Fair Value: 0,86

Durch den Kauf von Celgene kommt Bristol in den Genuss des hohen Revlimid-Cashflows und einer Pipeline in der Spätphase. Markteinführungen werden von 2020 bis 2021 erwartet. Dadurch dürfte es möglich sein, die Enttäuschung bei der Behandlung von Lungenkrebs durch Opdivo und die weniger stark gefüllte Pipeline von Bristol auszugleichen.

Eine breite Palette patentgeschützter Medikamente, ein etablierter Vertrieb und Größenvorteile verschaffen Bristol einen breiten Economic Moat. Durch den Patentschutz kann die Gesellschaft die Preise ihrer Arzneimittel so festlegen, dass sie im Vergleich zu ihren Kosten eine außergewöhnlich hohe Kapitalrendite erzielt. Dies ist besonders bei Krebsmedikamenten der Fall, auf die sich Bristol unter anderem konzentriert. Aufgrund seiner Patente hat Bristol auch viel Zeit, um die nächste Generation neuer Medikamente zu entwickeln. Darüber hinaus sind einige von Bristols gegenwärtig vermarkteten Arzneimitteln Biologika, die Generika-Hersteller vor zusätzliche Hindernisse stellen. Die Kosten der Entwicklung und Vermarktung von Biosimilars sind nämlich wesentlich höher als bei den typischerweise als Generika hergestellten kleinen Molekülen.

Pfizer Inc. (PFE)
Kurs/Fair Value: 0,91

Pfizers Produktpipeline in der Immunologie wird durch das Medikament Abrocitinib zur Behandlung atopischer Dermatitis angeführt. Zusammen mit der etablierten und innovativen Impfstoffplattform wird dadurch ein stabiles Wachstum unterstützt.

Patente, Größenvorteile und ein leistungsfähiges Vertriebsnetz unterstützen den breiten Wettbewerbsvorsprung von Pfizer. Bei seinen patentgeschützten Medikamenten hat Pfizer eine hohe Preismacht, wodurch die Gesellschaft eine Kapitalrendite über ihren Kapitalkosten erreicht. Durch die Patente hat das Unternehmen Zeit, die nächste Arzneimittelgeneration zu entwickeln, bevor es zu einer Konkurrenz durch Generika kommt. Pfizer verfügt zwar über ein diversifiziertes Produktportfolio, es gibt jedoch eine gewisse Produktkonzentration, denn auf das wichtigste Produkt des Unternehmens, Prevnar, entfallen gut 10% des Gesamtumsatzes. Wegen der komplizierten Herstellung und der relativ niedrigen Produktpreise rechnen wir bei diesem Impfstoff aber nicht mit dem typischen Wettbewerb durch Generika. Bei anderen wichtigen Arzneimitteln gehen wir davon aus, dass neue Produkte eine mögliche generische Konkurrenz verringern werden. Darüber hinaus kann Pfizer dank seiner Betriebsstruktur nach Patentverlusten die Kosten senken, um den Margendruck bei wegfallenden margenstarken Medikamentenumsätzen zu verringern.


Quelle: Morningstar Aktienresearch. Angaben zu Kurs/Fair Value per 31. Juli 2020. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für künftige Ergebnisse. Nur zu Illustrationszwecken. Diese Publikation stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Tägliche Fonds- und Indexbestände finden Sie auf unserer Fondsseite.

Verfügung des Präsidenten wird nicht als wesentliches Hindernis betrachtet

Am 24. Juli 2020 unterzeichnete US-Präsident Trump einige Verfügungen im Hinblick auf Arzneimittelpreise, die für Schlagzeilen sorgten. Die Analysten von Morningstar sind aber der Meinung, dass die Verfügungen die Preise nur leicht belasten und auch die Unsicherheit für Arzneimittelunternehmen nur moderat steigern werden. Kurzum wird nicht erwartet, dass die Fair-Value-Schätzungen oder die Economic-Moat-Ratings von Morningstar durch die Verfügungen wesentlich belastet werden.

Eine Verfügung erlaubt den Import von Medikamenten aus Kanada. Dadurch wird versucht, die hohen US-Preise zu unterbieten, die laut Morningstar fast doppelt so hoch wie die internationalen Preise sind. Zwei ähnliche Gesetzesvorhaben, die den gleichen Preisdruck bewirken sollten, waren zuvor an Sicherheitsbefürchtungen gescheitert. Eine zweite Verfügung zielt auf Arzneimittelrabatte innerhalb der Lieferkette ab. Morningstar ist aber der Meinung, dass es unklar sei, wie sich die Abschaffung von Arzneimittelrabatten im aktuellen komplexen System auf die Nettopreise der Medikamente auswirken würde. Bei der dritten Verfügung glaubt Morningstar nicht, dass Rabatte auf Insulin und Epinephrin einen wesentlichen Effekt auf Arzneimittelunternehmen haben werden.

Weitere Vorschläge und potenzielle Verfügungen, die Arzneimittelhersteller belasten könnten, wurden angesprochen. Es herrscht jedoch weiterhin Unsicherheit. 

Der VanEck Morningstar US Wide Moat UCITS ETF (MOAT) strebt die möglichst exakte Nachbildung der Kurs- und Renditeentwicklung des Morningstar Wide Moat Focus Index (vor Gebühren und Aufwendungen) an.

Erfahren Sie mehr über Moat-Investments.

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