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Wie entwickeln sich EMFX, wenn der Dollar 2019 nachgibt?

15 Januar 2019

 

Steigende Zinsen und ein stärkerer Dollar dominierten das Marktgeschehen im vergangenen Jahr, aber mit Blick auf 2019 ist fraglich, ob diese Faktoren andauern werden. Wenngleich es gute Gründe gibt, diese Frage positiv zu beantworten, sehen wir mehrere Umstände, die eine Aussetzung oder gar Umkehrung des Trends mit sich bringen könnten. Sollte der US-Dollar nachgeben, könnte dies nach unserer Überzeugung Anlagechancen bei Schwellenländer-Anleihen in Lokalwährungen eröffnen.

EMFX-Schwäche 2018

EMFX Weakness in 2018

Quelle: J.P. Morgan und Bloomberg, Stand 31.12.2018. Kurve „FX-Rendite von EM-Anleihen“ bildet die Währungsrendite des J.P. Morgan GBI-EM Global Core Index ab. Kurve „DXY“ bildet den U.S. Dollar Index ab.

Argumente für einen schwächeren Dollar

In einem Umfeld mit geringerem Druck von außen könnten viele Schwellenländerwährungen (EMFX) deutlich aufwerten. Erstens scheint eine Verlangsamung oder gar ein Ende des Zinserhöhungszyklus der Federal Reserve (Fed) im kommenden Jahr wahrscheinlich. Wenngleich der „Dotplot“1 der Fed noch zwei Zinsanhebungen im kommenden Jahr prognostiziert, geht der Markt inzwischen davon aus, dass keine weiteren Anhebungen erfolgen werden und sogar eine Zinssenkung im späten Jahresverlauf möglich ist. Im Zuge der sich wandelnden Erwartungshaltung sind die Zinsen am US-Markt gesunken, sodass Abwärtsdruck auf den US-Dollar und Aufwärtsdruck auf EMFX entstanden ist.

Zweitens: In die Verzinsung von EM-Anleihen in Lokalwährungen und die EMFX-Kurse ist eine hohe Risikoprämie eingepreist, welche in unseren Augen angesichts der Fundamentaldaten wie der Wachstumsdifferenz im Vergleich zu den USA überzogen scheint, sodass die Ausgangslage für Schwellenländer-Rallys gut ist. Wenn man beispielsweise den derzeitigen Wert des Dollar mit dem anderer Währungen weltweit vergleicht und dann die Differenz zwischen den US-Zinsen und anderen Zinsen weltweit betrachtet, wird deutlich, dass sich die Bewertungsdifferenz zugunsten von US-Dollar-Long-Positionen nach der Dollar-Aufwertung 2018 mehr als umgekehrt hat. Mit anderen Worten: Die Fundamentaldaten in Schwellenländern bleiben im Allgemeinen solide, ein noch stärkerer Katalysator für eine Aufwertung der EMFX in naher Zukunft könnten jedoch die attraktiven Bewertungen sein.

Drittens: Angesichts der festgefahrenen Situation in Washington und dem mangelnden Willen beider Parteien, die Staatsausgaben zu zügeln oder das Sozialsystem zu reformieren, dürften die Staatsschulden weiter rasch steigen. Bei rückläufigen Steuereinnahmen wird sich eine weitere Verschlechterung der Haushaltslage früher oder später negativ auf den Dollar auswirken.

Andere zu berücksichtigende Faktoren sind zum Beispiel ein potenziell höheres Wachstum außerhalb der USA. Die 2018 in China angestoßenen Konjunkturmaßnahmen könnten in diesem Jahr Wirkung zeigen und die Weltwirtschaft auf breiter Front ankurbeln. Einer der Hauptprofiteure wären dabei die Schwellenländer. Zudem könnten ein wachsendes US-Leistungsbilanzdefizit und eine wegen der höheren Währungsabsicherungskosten rückläufige Nachfrage ausländischer Anleger nach US-Anleihen auch die Dollar-Nachfrage zügeln. Und schließlich ist die spekulative Nettopositionierung beim Dollar in unseren Augen überzogen, wodurch sich viel Raum für eine Abwertung ergibt, sollten die oben beschriebenen Szenarien eintreten.

Potenzielle Risiken

Die geplante Reduzierung der Fed-Bilanzsumme ist ein schwerwiegender Faktor, der den Dollar in den kommenden zwei Jahren stützen dürfte. In der Vergangenheit bestand zwischen dem langfristigen Dollar-Zyklus und der globalen Liquidität ein inverser Zusammenhang. Wenn die Fed ihre Bilanz im Vergleich zum Rest der Welt verkleinert, dürfte dies den Wert des US-Dollar über den entsprechenden Zeitraum ansteigen lassen.

Hinzu kommt: Wenn das globale Wachstum außerhalb der USA (Rest der Welt) weiter hinter dem Wachstum der US-Wirtschaft zurückbleibt, ist eine nachhaltige Dollarschwäche nur schwer vorstellbar. Und schließlich würden aller Voraussicht nach auch Zinsanhebungen durch die Fed, die über die inzwischen gemäßigten Erwartungen des Marktes hinausgehen, den Dollar im Jahr 2019 stützen.

Fazit für Schwellenländer-Anleger

Für Schwellenländer-Anleger gilt: Eine Aussetzung oder Umkehrung des Dollar-Anstiegs kommt Schwellenländer-Anleihen in Lokalwährungen zugute. Ein schwächerer Dollar reduziert für Emittenten aus Schwellenländern außerdem die Kosten ihrer Finanzierung in harter Währung und stützt somit Hartwährungsanleihen. Wichtig ist, dass Lokalwährungen gegenüber dem US-Dollar bereits historisch niedrige Bewertungen aufweisen und sich somit jeder der vorgenannten Faktoren im kommenden Jahr als Katalysator für eine Währungsaufwertung erweisen könnte.

Wichtige Hinweise

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