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Nachhaltige Moat-Investments: In Anbetracht von Kontroversität

15 Juli 2022

 

Der Morningstar® US Sustainability Moat Focus IndexSM kombiniert das anerkannte Aktienanalyseverfahren von Morningstar zur Identifizierung von Unternehmen mit langfristigen Wettbewerbsvorteilen und attraktiven Bewertungen mit der branchenführenden ESG-Analyse von Sustainalytics. Der Index konzentriert sich bei der Auswahl der Unternehmen auf drei eigene ESG-Kriterien: ESG-Risiko, Kontroversität und Klimarisiko. Hier werden wir den Kontroversitätsscore von Sustainalytics untersuchen.

Methodik des Morningstar US Sustainability Moat Focus Index

Methodik des Morningstar US Sustainability Moat Focus Index

  • ESG-RISIKO: Unternehmen müssen ein ESG-Risiko-Rating haben, das als mittel, niedrig oder geringfügig eingestuft wird.
  • Kontroversität: Der Kontroversitätsscore eines Unternehmens muss in den drei anschließenden Jahren 4 (von 5) oder weniger betragen.
  • Klimarisiko: Der Klimarisiko-Wert eines Unternehmens darf nicht hoch oder schwerwiegend sein.
  • Produktbeteiligung: Ein Unternehmen darf nicht an den Bereichen Tabak, umstrittene Waffen, zivile Schusswaffen oder Steinkohle beteiligt sein.
  • Wide Moats: Nur Unternehmen, die von Morningstar-Aktienanalysten bei der Bewertung als „Wide Economic Moat“ eingestuft wurden, kommen für die Aufnahme in Frage.
  • Attraktive Bewertungen: Wählen Sie die am attraktivsten bewerteten Wide-Moat-Unternehmen aus, basierend auf dem aktuellen Kurs eines Unternehmens im Verhältnis zu seiner von Morningstar-Analysten zugewiesenen Zeitwert-Schätzung.

Quelle: Morningstar und VanEck. Stand: 30.9.2021.

Kontroversitätsscore von Sustainalytics

Sustainalytics bewertet die Beteiligung von Unternehmen an Vorfällen mit negativen Auswirkungen auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG). Die Beteiligung an Kontroversen kann ein wichtiger Maßstab für die ESG-Performance eines Unternehmens sein und bei Investitionsentscheidungen helfen.

Mit dem Kontroversitätsscore sollen Vorfälle und Ereignisse ermittelt werden, die sich negativ auf die Reputation eines Unternehmens auswirken können. Er untersucht das finanzielle Risiko für ein Unternehmen, das sich aus Vorfällen ergibt, und wie ein Unternehmen auf die Vorfälle reagiert hat, um die Schwere der Kontroversen zu bestimmen.

Vorfälle und Ereignisse

Sustainalytics überwacht Vorfälle, die einen wichtigen Baustein des Kontroversitätsscores darstellen. Vorfälle sind Unternehmensaktivitäten, die negative ESG-Auswirkungen auf Beteiligte haben. Sie werden auf der Grundlage der negativen Auswirkungen und des Reputationsrisikos, das der Vorfall für das Unternehmen darstellt, bewertet. Die Vorfälle werden von Medien und Nichtregierungsorganisationen verfolgt.

Ereignisse sind eine Reihe von isolierten oder zusammenhängenden Vorfällen, die sich auf dasselbe ESG-Problem beziehen. Sustainalytics verfügt über 40 Ereignisindikatoren. So bilden beispielsweise eine Reihe von Streiks der Mitarbeiter an verschiedenen Standorten des Unternehmens ein Ereignis unter dem Ereignisindikator „Arbeitsbeziehungen“.

Um ein Ereignis zu bewerten, betrachtet ein Analyst die Reihe der zugrundeliegenden Vorfälle aus einer ganzheitlichen Perspektive und bewertet sie anhand der folgenden Faktoren:

  • Auswirkungen: Negative Auswirkungen der Vorfälle auf die Umwelt und die Gesellschaft
  • Risiko: Geschäftsrisiko für das Unternehmen infolge der Vorfälle
  • Management: Die Managementsysteme eines Unternehmens und die Reaktion auf Vorfälle

Kontroversitätsskala

Ereignisse werden auf einer fünfstufigen Skala von niedrig bis schwerwiegend bewertet. Der Morningstar US Sustainability Moat Focus Index schließt die Unternehmen aus, die in den letzten drei Jahren einen schwerwiegenden Kontroversitätsscore hatten.

Kontroversitätskategorie

Kontroversitätskategorie

  • Kategorie 1 | Niedrig: Das Ereignis hat geringe Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft, und die Risiken für das Unternehmen sind minimal oder geringfügig.
  • Kategorie 2 | Mäßig: Das Ereignis hat mäßige Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft und birgt ein mäßiges Geschäftsrisiko für das Unternehmen. Diese Bewertungsstufe steht für eine geringe Häufigkeit des Wiederauftretens von Vorfällen und angemessene oder starke Managementsysteme und/oder Unternehmensreaktionen, die weitere Risiken mindern.
  • Kategorie 3 | Erheblich: Das Ereignis hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft und birgt ein erhebliches Geschäftsrisiko für das Unternehmen. Diese Bewertungsstufe weist auf strukturelle Probleme im Unternehmen hin, die auf das Wiederauftreten von Vorfällen und die unzureichende Umsetzung von Managementsystemen oder deren Fehlen zurückzuführen sind.
  • Kategorie 4 | Hoch: Das Ereignis hat hohe Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft und birgt ein hohes Geschäftsrisiko für das Unternehmen. Diese Bewertungsstufe steht für systemische und/oder strukturelle Probleme innerhalb des Unternehmens, schwache Managementsysteme und Reaktionen des Unternehmens sowie ein Wiederauftreten von Vorfällen.
  • Kategorie 5 | Schwerwiegend: Das Ereignis hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft und birgt ein ernsthaftes Geschäftsrisiko für das Unternehmen. Diese Kategorie steht für ein außergewöhnlich schlechtes Unternehmensverhalten, eine hohe Häufigkeit des Wiederauftretens, ein sehr schlechtes Management von ESG-Risiken und eine nachweislich mangelnde Bereitschaft des Unternehmens, relevante Risiken anzugehen.

Quelle: Morningstar. Stand: 30.6.2022.

Fallstudie zu Kontroversität: Bayer AG1

Bayer wird derzeit aufgrund der sozialen Auswirkungen seiner Produkte, insbesondere der auf Glyphosat basierenden Produkte wie Roundup, ein schwerwiegender Kontroversitätsscore zugewiesen. Mit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 hat Bayer alle Risiken übernommen, die mit Monsantos Geschäft in der Agrarchemie verbunden sind. Im Jahr 2015 stufte die Weltgesundheitsorganisation Glyphosat als potenziell krebserregend ein. Im August 2018 wurde die erste Haftungsklage im Zusammenhang mit dem Produkt vor Gericht verhandelt und Monsanto wurde zur Zahlung von 289 Millionen USD an den Kläger verurteilt. Seitdem ist die Zahl der Klagen exponentiell gestiegen, bis Juni 2020 auf mindestens 125.000 (gemeldet und nicht gemeldet).

Sustainalytics stuft diese Kontroverse um Bayer als schwerwiegend ein, da Beteiligte die Produkte auf Glyphosatbasis immer genauer unter die Lupe nehmen, die Zahl der Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Glyphosat zunimmt und immer mehr Länder Beschränkungen, Teilverbote oder vollständige Verbote für Produkte auf Glyphosatbasis verhängen. Zwar konnte das Unternehmen die Mehrzahl der anhängigen Klagen in den USA beilegen, doch besteht nach wie vor Ungewissheit über die Zukunft des Glyphosat-Rechtsprozesses und die Entwicklung möglicher Haftungsklagen in der Zukunft.

Ein nachhaltiger Ansatz für Moat-Investments

Das Ziel vieler der populärsten nachhaltigen Anlagestrategien ist es, ein breites Engagement in Marktindizes zu bieten und gleichzeitig ein gewisses Maß an ausschließenden oder einschließenden ESG-Screens anzuwenden. Dies kann das ESG-Risiko in einem Portfolio verringern, jedoch wird dabei nicht auf andere Performance-Treiber eingegangen. Die einzigartige Kombination aus zukunftsorientierten Aktienanalysen und ESG-Screening des Morningstar US Sustainability Moat Focus Index bietet Anlegern eine US-Aktienstrategie, die darauf abzielt, Anlegern attraktive risikobereinigte Renditen zu bieten und gleichzeitig ESG-Risiken zu mindern.

1 Die Bayer AG ist als nicht-amerikanisches Unternehmen nicht für den Morningstar US Sustainability Moat Focus Index auswählbar.

Wichtige Hinweise

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